Gedenkveranstaltung zum 70. Todestag des Schriftstellers Axel Rudolph
Zu einem ungewöhnlichen „Kultur-Event im Knast” lädt ein Zusammenschluss Brandenburger Kulturschaffender zusammen mit der Stiftung Brandenburgischer Gedenkstätten am Sonntag, dem 2.11.2014 um 14 Uhr ein.
Mitten in der brandenburgischen Justizvollzugsanstalt auf dem Görden nämlich befindet sich seit 1964 in der ehemaligen Hinrichtungsstätte ein Ort der Erinnerung für die rund 2.000 Menschen, die hier zwischen 1940 und 1945 nach Urteilen der NS-Justiz den Tod fanden.
Auch der Schriftsteller Axel Rudolph starb hier am 31.10.1944 unter dem Fallbeil. Rudolph, als Drehbuchautor und Schöpfer von 70 Trivialromanen ein Vielschreiber im Dritten Reich, war in Semlin nach regimekritischen Äußerungen und einer Affäre mit der Tochter des NSDAP-Ortsgruppenleiters ins Visier der Gestapo geraten und vor dem Volksgerichtshof Roland Freislers zum Tode verurteilt worden.
Das Leben und Sterben dieses schillernden Lebenskünstlers wird den Besuchern der Gedenkveranstaltung gleich multimedial nahegebracht.
Rudolph-Biograf Martin Keune skizziert Lebensstationen des Schriftstellers aus dem 2009 erschienenen „Groschenroman“; Schauspieler Steffan Drotleff rezitiert dazu Briefe und Gedichte Rudolphs, die z.T. noch aus der brandenburgischen Todeszelle heraus geschmuggelt wurden.
Die Sängerin Nina Omilian trägt mit dem Gitarristen Jan Pribbernow Lieder der verschollenen Chanson-Sängerin Doddy Delissen vor; und Sylvia de Pasquale liefert Einführung und historischen Kontext zum Thema.
Wegen der Einlasskontrollen der JVA ist frühzeitiges Erscheinen angeraten. Ein Personalausweis ist mitzubringen. Der Eintritt ist frei.
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