Eichenbaum mit Krabbelsack

Oben im Rhinower Ländchen sieht es schon verheerend aus; diesseits des Sees sind bisher zum Glück nur vereinzelt erste Schäden festzustellen: Der trockene Sommer sorgt für ein gutes Jahr für Eichenprozessionsspinner. Die nachtaktiven Falter befallen Stiel- und andere Eichen. Zu erkennen ist die Schädigung an den weißlich verfärbten, zusammengekrümmten Blättern…. und an den ekligen, bis zu einem Meter großen Raupensäcken, in denen hunderte oder tausende von Raupen auf ihren Einsatz warten. In meterlangen Prozessionen wandern die gefräßigen Tiere dann über den Baum bis zu dessen völliger Entlaubung.
Während sich die Eichen meist vom Befall erholen, sorgt der Eichenprozessionsspinner noch für ganz anderen Schaden: Am Menschen nämlich. Für den sind die anfallenden, oft über Jahre angereicherten Brennhaare ein echtes Problem, das zu gravierenden, brennesselartigen, aber mitunter Wochen anhaltenden Hautschäden führen kann. Einatmen der Brennhaare kann bis zum Asthma führen.
Eine effektive Lösung des Problems ist noch nicht in Sicht. Die Raupensäcke sollten wegen der unsichtbaren Brennhaare nur vom Fachmann entsorgt werden – und unter befallenden Bäumen sollte man Boden und Büsche nicht mit nackter Haut berühren. Bleibt zu hoffen, dass die natürlichen Feinde des Falters – Raubvögel, vor allem auch Wespen und Fledermäuse – das Problem in absehbarer Zeit in den Griff bekommen!