Das Naheliegende tun!

„Ich hoffe, dass jeder von uns, alle Semlinerinnen und Semliner, wenn wir die Kinder sehen, die einem in der Seele leid tun können, diese so freundlich wie irgend möglich aufnehmen. Dass sie merken, sie sind hier gern gesehen – und nicht auf Ablehnung stoßen.“ (Ortsvorsteher Alfred Mantau in der Ortsbeiratssitzung am 19.1.2016)

Vom Faschismus haben die meisten von uns nur in der Schule gehört, und dass es noch einmal Zeiten geben würde, in denen Menschen wegen ihres Glaubens, ihrer Herkunft oder Rasse um ihr Leben fürchten müssen, hat mancher sich nicht vorstellen können.

2015 allerdings sind wir dieser furchtbaren Vision einen großen Schritt näher gekommen. 2015 war das Jahr des NSU-Prozesses, doch was in diesem episch langen Naziprozess an Mörderischem verhandelt wurde, ist nur die Spitze eines weit größeren Eisberges politisch motivierter Gewalt in unserem Land.
Mehr als 13.000 rechte Delikte zählte die Polizei letztes Jahr, fast tausend davon waren Gewalttaten. 850 Angriffe gegen Asylbewerberunterkünfte fanden statt, davon 120 Brandanschläge. Mehr als 370 rechte Täter entzogen sich ihrem Haftbefehl durch Abtauchen in den Untergrund.

Nein, das findet nicht nur „draußen in der Welt“ statt, sondern gleich um die Ecke in Rathenow – und demnächst womöglich auch hier im Dorf.

Das „Bürgerbündnis Havelland“ verwehrt sich stereotyp dagegen, „rechts“ oder „nazinah“ genannt zu werden: Doch bei seinen vierzehntäglichen Aufmärschen versammelt sich nun mal alles, was in der regionalen Naziszene Rang und Namen hat. Selbst schreibt man sich Protest und Dialog auf die Fahnen – doch Raum gegeben wird auch nationalistischer Hetze auf Flüchtlinge und Ausländer und mitunter strafrechtlich relevanter Volksverhetzung und mehr oder weniger deutlichen Aufrufen zu Mord und Totschlag.

Die Semliner „Biberburg“ bekam das letzte Woche unverhofft zu spüren. Jochen Ebels Ferienhausvermietung steht außerhalb der Saison eher leer, deshalb kam der Anruf des Jugendamtes sehr gelegen, das für eine Gruppe von unbegleiteten Flüchtlingskindern und -jugendlichen eine vorübergehende Unterkunft suchte. Bis einschließlich März hatte Ebel Platz; was sprach dagegen, Gutes zu tun – und auch noch ein paar Euro mit den ohnehin unvermieteten Zimmer zu verdienen? Eine naheliegende Entscheidung!

Gutes tun ist diesen Winter bitter nötig. Syrien geht ins sechste Kriegsjahr; Aleppo, Yarmouk, Homs liegen in Trümmern; wo nicht gegen den erbarmungslosen Feldzug des IS gekämpft wird, leidet die Zivilbevölkerung unter den Fassbomben des eigenen Machthabers Assad, unter dem Zusammenbrechen der Infrastruktur und immer mehr auch unter furchtbarem Hunger. Wer vor diesem Horror flieht – 4 Millionen haben es schon getan – liefert sich den tödlichen Gefahren des Meeres aus, den Strapazen der Flucht, der ungewissen Zukunft in einem fremden Land ohne jedes Hab und Gut. Menschen, die hier lebendig ankommen, brauchen dringend unsere Hilfe. Nichts ist naheliegender, als zu helfen.

Das Bürgerbündnis Rathenow sieht das offenbar anders. Von einer Nachbarin der „Biberburg“ alarmiert, gab man auf der eigenen Facebookseite ausufernder Empörung Raum. Die Ferienanlage im Semliner Ausbau wurde ausgespäht und fotografiert. „Macht euch auf und leistet gegen jene Verbrechen auf jeder Ebene passenden & kreatives Widerstand!“ – diese Aufforderung eines Nutzers lässt noch offen, wie genau dieser „Widerstand“ gegen den legalen Mietvorgang aussehen könnte. Ein anderer Kommentator wurde deutlicher und empfahl den Kriegskindern gleich den Umzug in den See, der sei schließlich groß genug. Wie mag sich diese Aufforderung zum Ertrinken lesen für ein Kind, dessen Eltern vielleicht im Mittelmeer ihr Leben ließen?

Dass da weit mehr angekündigt wird als nur Protest, ist auch der Rathenower Polizei klar. Sie hat einen Streifenwagen vor der „Biberburg“ postiert (der inzwischen durch eine Sicherheitsfirma ersetzt wurde). Und die Semlinerinnen und Semliner? Die reagieren auf ihre Weise. Fünf Frauen aus dem Dorf, darunter die Frau des Bürgermeisters und eine ehemalige Kindergärtnerin, haben jedenfalls schon mal ihre Unterstützung durch Sprachkurse angekündigt. Ein guter Anfang! Auf den rechten Druck nicht mit Angst und Rückzug reagieren, sondern das Naheliegende tun und helfen: Das sollte in Semlin selbstverständlich sein!

19 comments on “Das Naheliegende tun!
  1. Frank Zienke sagt:

    Sehr geehrte Herr Keune,

    können sie mir erklären, wie sie zu dem Schluß kommen, dass Herr Ebel “ nur was Gutes tut“ wenn er die Bieberburg „zur Verfügung“ stellt, wenn dieses aus reinem finanziellen Interesse geschieht. Oder spendet der Herr Ebel seine Einnahmen an eine gemeinnützige Organisation?

    Im obrigen Teil ihrer Darstellung, kündigen sie demnächst auch Brandanschläge hier in unserem Dorf an. Woher haben sie diese Erkenntnisse? Haben sie solche Gräultaten geplant, oder fordern sie andere mit ihrem Artikel dazu auf? Ihre Unterstellungen rücken Semlin in ein negatives Licht!

    Die Behauptung der ständigen Präsenz der Polizei vor Ort ist eben falls frei erfunden.
    Mit ihrem Artikel verunsichern sie die älter Bevölkerung von Semlin, und verbreiten unter ihnen Angst und Schrecken.

    Unabhängig davon sind ihre Behauptungen geschäftsschädigend für sämtliche Semliner Gewerbetreibende. Oder beabsichtigen sie das mit ihrem Artikel?

    • Martin Keune sagt:

      Lieber Herr Zienke,
      lesen sie den Text ein zweites Mal. Ich berichte aus der Polizeistatistik über rechte Gewalttaten, und ich zitiere aus Facebookposts auf der Seite des Rathenower „Bürgerbündnis Westhavelland“, in denen zu exakt solchen Taten aufgerufen wird. Wen solche Aufrufe in Angst und Schrecken versetzen, der ist in guter Gesellschaft aller anständigen Bürger in unserem Land. Hier kommen Kinder aus dem Krieg zu uns, die mit all der derzeit heiß diskutierten Politik nichts zu tun haben, nicht schuld daran sind und nicht dafür bestraft werden sollten – sondern unser aller Unterstützung brauchen, um über den Schrecken hinwegzukommen. Reden Sie mit Politikern über Politik – und helfen Sie ganz persönlich diesen Kindern. Was ist Ihr persönlicher Beitrag dafür, die Gäste in Semlin willkommen zu heißen? Ein Zeichenkurs für die syrischen Kinder in Ihrem Semliner Tattoostudio, Temporary Tattoos, ein unterhaltsamer Nachmittag: Wären Sie dazu bereit? Ich würde mich freuen.

      PS: Lieber Herr Zienke, eben sehe ich auf Ihrer Facebookseite die Verabredung mit Herrn Tews, mich, wenn ich Ihre Leserbriefe nicht veröffentliche, am Wochenende zu
      „konfrontieren“. Was genau schwebt Ihnen da vor? Erstmal freue ich mich über Stellungnahmen Semliner Bürger/innen oder Gewerbetreibender, auch über Ihre. Vielleicht äußern sich noch mehr Semliner zu diesem Thema. Die kleine Webseite ist nicht der Ort für ausufernde Diskussionen, aber ein erstes Statement kann jeder Semliner hier gern abgeben. Wenn Sie noch etwas zu den Kindern selbst sagen, dürfen Sie auch ein zweites Mal 😉

      • Frollein B. sagt:

        Lieber Herr Keune,
        ich danke Ihnen für Ihre offenen und einfühlsamen Worte. Sie sprechen mir aus der Seele. Vieles scheint in der heutigen Zeit absolut nicht mehr selbstverständlich zu sein. Insbesondere Empathie, Hilfsbereitschaft und Anstand vermisse ich allzu oft sehr schmerzlich. Doch kenne auch sehr viele Mitmenschen, die sich engagieren und das Leid der Heimatlosen etwas mildern, indem sie mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln versuchen, das Leben der Flüchtlinge etwas lebenswerter zu machen und ihre Integration voranzutreiben. Das gibt Hoffnung und das ist gut so. 🙂

      • Frank Zienke sagt:

        sehr geehrter Herr Keune,

        ihr Vorschlag der Hilfe für diese Kinder ist von mir schon an entsprechende Bürger von Semlin herrangetragen worden. Der Ort dafür sollte aber das Gemeindehaus sein (in unseren Räumen ist es rechtlich nicht möglich). Meine mögliche Hilfe beschränkt sich nicht nur auf „Zeichenkurse“ sie kann auch Mathematik und sportliche Aktivitäten beinhalten!

        … das sie hier aber die „Hetze“ einer „neugegründeten Organisation“ um ELke Dartsch, Roman Plzak und Familie Bölke und weiterer, zulassen, gehe ich davon aus, das der vorgeschobenen Grund der Unterstützung der Flüchtlingskinder hier zur offenen Diffamierung der hier ansäßigen Bevölkerung führen soll.

        Sollte das von Ihnen beabsichtigt sein, dann ist das sehr enttäuschend, das sie ihren öffentlichen Einfluss auf Semlin (Semlin.de) für „staatliche Hetze“ mißbrauchen.

        • Martin Keune sagt:

          Lieber Herr Zienke, Wie bereits geschrieben, ich lasse hier jeden zu Wort kommen, auch Herrn Tews und Sie, und zwar mit jeweils EINEM Statement, um die Seite für weitere Semliner Anwohner/innen und Gewerbetreibende nutzbar zu halten und nicht mit langen Dialogen zu fluten.

          Herzlichen Dank für Ihr Angebot, sich mit konkreten Angeboten um die Flüchtlingskinder zu kümmern! Gestern beim Ortsbeirat wurde von Semliner Bürgern ein Willkommenstreffen angeregt; dort können wir ja in die konkrete Planung einsteigen.

  2. Nico Tews sagt:

    Bürgerbündnis Havelland und nicht das Bürgerbündnis Rathenow!!! Wenn Sie uns schon diffamieren dann bitte richtig. Zum Inhalt muss ich nichts ausführen. So eine Hetze gegen Bürger dieses Landes habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Sie schüren Angst mit falschen Behauptungen. Peinlich…

    • Martin Keune sagt:

      Oops, Sie haben recht. Korrigiert. Bürgerbündnis Havelland, nicht Rathenow. Ansonsten kann ich die Diffamierung nicht erkennen; berichte ich irgendetwas Unrichtiges über Sie? Behaupte ich etwas Falsches? Inwiefern?

    • Uwe Stöhr sagt:

      Herr Tews, dass ist dann wohl wie immer. Stehen Sie dich wenigstens zu dem, was auf der Bündnisseite unbehelligt an Hetze und Gewaltandrohung passiert.!andere Meinungen und kontroverse, schon gar nicht konstruktive, Diskussionen lassen Sie ja dort schon lange nicht mehr zu.! Da wird dann fix gelöscht und gesperrt. Aber anderswo das Opfer und den Saubermann spielen…
      Es ist eine Schande, wie gegen die Schwachen, im Fall Semlin sogar gegen Kinder gehetzt wird von Seiten des „Bürgerbündnisses“.

      • Martin Keune sagt:

        Lieber Uwe Stöhr, im Grunde möchte ich die Diskussion mit und vom Bürgerbündnis nicht auf die Semlinseite holen, aber nun hat Herr Tews schon gesprochen, da lasse ich alle anderen Kommentare auch für einen beschränkten Zeitraum zu. Am nächsten Dienstag werde ich die Antworten auf Kommentare von Semlinerinnen und Semlinern reduzieren, bis dahin darf hier jeder einmal sagen, was sie oder er denkt. Also willkommen auf Semlin.de 😉

  3. Elke Dartsch sagt:

    Liebe Semliner,
    Flüchtlingskindern einen Ort zum Leben zu geben ist und bleibt eine gute Tat. Jedes Kind auf der Welt sollte so einen Platz haben.
    Sicher wird sich damit für einige Zeit das Leben in Semlin verändern. Es wird vielleicht auch einmal lauter zugehen oder ein Kind /Jugendlicher schaut neugierig über ihren Gartenzaun.
    Ich finde es großartig, dass einige von ihnen schon Hilfe und Unterstützung zugesagt haben. Ich hoffe es werden noch viel mehr, die sich den Unterstützern anschließen.
    Ein verschenktes Lächeln ist manchmal die größte Hilfe.

  4. Chrischi(RAG) sagt:

    Ja unser Bürgerbündnis Havelland.
    Eine Seite von und für Rechte, Verschwörungstheoretiker und Schreihälse.
    Ein Diskurs ist nicht erwünscht, jeder mit einer anderen Meinung wird binnen Minuten geblockt/gelöscht .
    Volksverhetzung , Aufrufe zur Gewalt und purer Rassismus (näturlich alles dokumentiert) an der Tagesordnung.
    Sozialneid die größte Antriebskraft dieser Seite .
    Forderungen und keine Lösungsvorschläge.
    Diffamierung (neues Lieblingswort der Bürgerbewegung) von Politikern und Menschen die das Grundgesetz kennen und zu Menschlichkeit aufrufen .
    Letztendlich kann sich jeder selbst ein Bild auf der Seite machen …Bitte nicht kritisch kommentieren!
    Doch es gibt einen Lichtblick.
    Danke an alle Semliner die menschlich geblieben sind und ihre kostbare Zeit nutzen um die Welt ein Stück besser zu machen , anstatt Reichskriegsflaggen zu schwingen und Parolen zu brüllen.
    Danke auch an Herrn Mantau , dass sie sich nicht einschüchtern lassen .
    Wer sich auf dem menschlichen Weg befindet , geht den Richtigen .

    • Martin Keune sagt:

      Lieber Absender, im Grunde möchte ich die Diskussion mit und vom Bürgerbündnis nicht auf die Semlinseite holen, aber nun hat Herr Tews schon gesprochen, da lasse ich alle anderen Kommentare auch für einen beschränkten Zeitraum zu. Am nächsten Dienstag werde ich die Antworten auf Kommentare von Semlinerinnen und Semlinern reduzieren, bis dahin darf hier jeder einmal sagen, was sie oder er denkt. Also willkommen auf Semlin.de 😉

  5. Roman Plzak (Dekadance) sagt:

    Ach Frank,
    hatten wir uns beide nicht darauf geeinigt, dass wir uns um die Kinder kümmern wollen? Du selbst propagierst das doch andauernd und ÜBERALL, es ginge dir nur um die Sicherheit und die Zukunft der Kinder! Demnächst werde einige Kinder mehr Sicherheit und Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft benötigen! Also lass deine lästigen Scharmützel, die nur dem Boykott solidarischer Maßnahmen für Flüchtlinge dienen! Es sind Kinder verdammt nochmal! Sei einmal ein Mann, schluck deine braune Soße runter und hilf dabei unschuldigen Kindern die Chance auf eine friedliche Zukunft zu gewähren! Niemand wird dabei deinen Kindern ihren Lebensstandart streitig machen! Anderenfalls bist du leider nichts weiter als ein Heuchler!
    Zu diesem Thema müssen wir beide uns auch mal unterhalten! Sicherlich hast du schon erfahren, dass an den Schulen Flyer und sogar „Schulpakete“ in Form von Rucksäcken verteilt, die Werbung für Pegida, AfD & Co. machen. „& Co.“ betrifft auch deine Kameraden und Mitstreiter. Ich weiß wie du zu der Werbung für Toleranz und Weltoffenheit durch Parteien an Schulen stehst! Deshalb weiß ich, dass wir beide ganz dringend dagegen vorgehen müssen! Persönliche (wenn auch versteckte) Diffamierungsversuche stehen dir auch nicht zu Gesicht! Immerhin hast du mich selbst angeschrieben und hast diese Methoden, die sogar zur Existenzgefährdung führen können, scharf verurteilt! Also: Lieb sein und die Semliner bei ihren Maßnahmen zur Unterbringung und Versorgung dieser unschuldigen Kinder unterstützen!
    Ach und Nico,
    Hetze? Falsche Behauptungen? Wenn nicht du, wer dann sollte sich mit diesen Dingen auskennen? Wie war dein Meeting mit den Herren von „Der III. Weg“? Hat alles geklappt mit deinem Anhänger? Ich finde es so großzügig von dir, wie du selbstlos dein Equipment allen Bürgerbündnissen im Elb-Havelland zur Verfügung stellst, damit „Die Rechte“, die NPD, Pegida, AfD, „Der III. Weg“ laut genug „Ich bin kein Nazi, aber…“ sagen können. Warum eigentlich hast du jetzt alle aufgerufen euch auf vk.com zu folgen? Zensur? Bleiben keine Beiträge und Mitglieder mehr bei Facebook übrig, wenn Hetze, Hasstyraden und Aufrufe zu Gewalt gelöscht werden? Was maßt du dir an, hier für die Bürger Rathenows zu schreiben?
    Die Rathenower, selbst die asylkritischsten haben euch längst durchschaut! Denn JEDER Rathenower, JEDER Havelländer hat ein Herz für Kinder! Nur Rassisten und Herrenmenschen nicht!
    In Semlin werdet ihr erfahren, dass die Herzen der Rathenower größer sind, als die Ängste, die IHR bewußt und durchtrieben geschürt habt!

    • Martin Keune sagt:

      Lieber Herr Plzak, im Grunde möchte ich die Diskussion mit und vom Bürgerbündnis nicht auf die Semlinseite holen, aber nun hat Herr Tews schon gesprochen, da lasse ich alle anderen Kommentare auch für einen beschränkten Zeitraum zu. Am nächsten Dienstag werde ich die Antworten auf Kommentare von Semlinerinnen und Semlinern reduzieren, bis dahin darf hier jeder einmal sagen, was sie oder er denkt. Also willkommen auf Semlin.de 😉

  6. Michael Bölke (RAG) sagt:

    Sehr geehrter Herr Keune,

    vielen Dank für Ihren Beitrag und die damit verbundenen positiven Signale in Richtung Menschlichkeit. Ich würde mir wünschen, dass alle Semliner sich der Sache positiv annehmen und ein Zeichen für umliegende Dörfer setzen. Nur so kann eine vernünftige Integration funktionieren, nicht mit Hass und Fremdenfeindlichkeit.

    Mit freundlichen Grüßen

    Michael Bölke

  7. Werner Steinbeck sagt:

    Sehr geehrter Herr Keune ,
    mit Ihrem Artikel schüren Sie Angst und Gewalt , verbreiten Angst und Schrecken mit Ihren Horrorszenarien nicht nur unter den Semliner Bürgern .Sie denunzieren damit die gesamte Semliner
    Bevölkerung. Sie nennen Morde , NSU Prozesse und Brandanschläge in einem Atemzug mit Semlin
    und suggerieren den Bürgern das dies nun auch in Semlin geschieht.
    Semlin war und ist ein Friedliches Dorf und das soll auch so bleiben. Weder gibt es Rechtsradikale
    in Semlin noch wurde einen Streifenwagen vor der „Biberburg“ postiert.
    Warum also die Hetze ? Sie Behaupten das bei den vierzehntäglichen “Aufmärschen “ des Bürgerbündnis Havelland sich alles versammelt was in der regionalen Naziszene Rang und Namen hat. Wie kommen Sie zu dieser Erkenntnis ? Wer sollen denn diese Personen sein ?
    Nennen Sie mal Namen ?
    Schon die von Ihnen gewählte Formulierung – bei den vierzehntäglichen “Aufmärschen “
    wollen Sie dem Artikel etwas Militärisches – also Gewalt – verleihen. Warum ?
    Das sind keine Aufmärsche sondern Kundgebungen die in der BRD zugelassen sind.
    Auch hier werfen Sie etwas in den Raum , Behaupten wieder etwas
    um Panik zu verbreiten während Sie versuchen Herr Jochen Ebels als Samariter darzustellen.
    Das Herr Jochen Ebels seine Ferienhäuser dem Jugendamt auch nur aus finanziellen Gründen
    zu Verfügung stellt und nicht aus Nächstenliebe , mit dem Elend dieser Kinder nur seine
    wirtschaftlichen Interessen verfolgt scheint wohl egal zu sein.
    Das Schreiben Sie ja indirekt selbst: Bis einschließlich März hatte Ebel Platz; was sprach dagegen,
    Das heißt so viel wie ab April können die Kinder wieder gehen dann kann ich mehr Geld verdienen.
    Auch hier versuchen Sie den vermeintlich guten Menschen mit Namen zu nennen während
    sie die Namen der angeblichen Nazis nicht nennen.
    Ihr Grundstück und Gebäude in Semlin steht auch größtenteils bis auf wenigen Wochenenden
    leer , warum tun Sie dann nix gutes und stellen Ihr Anwesen den Kindern zu Verfügung ?
    Sie haben mehrere Wohn Möglichkeiten , können es sich leisten ihr Anwesen in Semlin
    oft und lange leer stehen zu lassen während diese Armen Kinder nicht Wissen wohin.
    Wie nennt man das ?
    Wollen Sie einen Keil zwischen der Semliner Bevölkerung Treiben ?
    Wollen Sie den Semliner Gewerbetreiben Schaden ?

    • Martin Keune sagt:

      Lieber Herr Steinbeck, ich glaube nicht, dass Sie sich über mein eigenes Engagement für Flüchtlinge den Kopf zerbrechen müssen. Im Mai letzten Jahres habe ich eine Verpflichtungserklärung unterschrieben, die den Eltern eines syrischen Flüchtlings die Einreise nach Deutschland ermöglicht hat. In dieser Erklärung übernehme ich – anstelle von Sozialamt und Jobcenter – für die beiden die Kosten des Lebensunterhaltes und der Miete. Diese Erklärung ist unwiderrufbar und unbefristet. Für den Familienvater einer in Potsdam lebenden Flüchtlingsfamilie habe ich im Oktober unterschrieben.

      Sie sprechen zu Recht vom „Elend der Kinder“. Wie sieht Ihr Beitrag aus, um diesen jungen Menschen den Aufenthalt im Westhavelland so lebenswert wie möglich zu machen? Haben Sie gut erhaltene warme Kleidung, vor allem auch Schuhe? Bringen Sie Spielzeug hin, backen Sie einen Kuchen? Sie brauchen keine großen Verpflichtungen eingehen, nur ein bisschen Herz zeigen. Wäre Ihnen das möglich?

  8. Uwe Stöhr sagt:

    Hallo Herr Keune,

    Was wird denn für die Kinder noch benötigt und wo bzw. bei wem können Sachspenden denn abgegeben werden?

    • Martin Keune sagt:

      Nach Auskunft des Ortsvorstehers gestern beim Ortsbeirat wird mit der Ankunft der Kinder HEUTE gerechnet. Die Kinder kommen offenbar aus Bayern hierher. Was sie konkret benötigen, werden wir in den nächsten Tagen hier posten (meist ist das Reisegepäck eher schmal). Ich bin mit der Biberburg in Kontakt. Ich gehe davon aus, dass die Dinge dann zB in der Sprechstunde des Ortsvorstehers abgegeben werden können, aber dazu in Kürze mehr. Danke für die Nachfrage.